Presseerklärung vom 25.2.2021:
Flugbewegungen reduzieren
statt Lärm umverteilen!
Am Fraport-Flughafen soll die coronabedingte relative Atempause in der Flugbewegungsdichte dazu genutzt werden, mit dem „segmented approach“ eine Variante des Landeverfahrens zu testen und dann in den Regelbetrieb zu integrieren. Zwar wird behauptet, dass durch den angestrebten kurvenreichen Landeanflug aus Richtung Süden eine Verteilung der Lärm- und Schadstoffbelastung mit einer Entlastung für mehr Menschen – in Mainz, Offenbach und Hanau – und einer Zusatzbelastung für etwas weniger Menschen – in Ginsheim, Bauschheim/Böllensee und im Osten des Flughafens Heusenstamm und Neu-Isenburg – erreicht werden könnte.
Zweck der Übung aus Sicht der Linken/Liste Solidarität ist es allerdings, zum einen in Zeiten von Vollauslastung noch ein paar mehr Landungen dazwischen schieben zu können. Und zum anderen soll der Widerstand gegen die seit Jahren existierende extrem gesundheitsschädliche Lärm- und Schadstoffbelasung (z.B. Ultrafeinstaub) und ihre geplante Steigerung gespalten und geschwächt werden.
Die ständige Um- und Neuverteilung des Lärms durch andere Flugrouten ist aber keine Lösung, sondern Teil des Problems und fördert das „Sankt-Florians-Prinzip“.
Die linke Liste fordert stattdessen im Einklang mit dem Bündnis der Bürgerinitiativen die massive Reduzierung der Flugbewegungen, ein konsequentes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, kein Terminal 3, die Einstellung von Kurzstreckenflügen, die Stilllegung der Landebahn Nord-West inklusive Bodenentsiegelung und Wiederaufforstung.
Darum fordern wir einen Stopp der ohne Dialog mit den betroffenen Bürger*innen und der Kommunalpolitik verfügten Tests und ein Eingehen auf die BBI-Forderungen.